Brenntag kehrt in Q1 2025 zu Rohertragswachstum zurück – EBITA-Prognose 2025 wird beibehalten und im unteren Bereich erwartet

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  • Finanzergebnisse Q1 2025 auf dem Niveau des Vorjahresquartals: In einem anhaltend herausfordernden Geschäftsumfeld, das von einem volatilen geopolitischen Klima und einem hohen Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt war, erzielte Brenntag ein Wachstum des operativen Rohertrags* auf EUR 1.019,5 Mio. (+2,1%**). Das operative EBITA*** blieb mit EUR 264,3 Mio. im Vergleich zum Vorjahresquartal stabil (+0,3%), was sowohl auf die positive Entwicklung des operativen Rohertrags als auch auf Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen ist.
  • Performance-Entwicklung der Geschäftsbereiche durch vielfältige interne und externe Effekte gekennzeichnet: Trotz eines Rückgangs der Absatzmengen erzielte Brenntag Specialties einen gegenüber dem Vorjahresquartal stabilen operativen Rohertrag von EUR 295,0 Mio. (+0,1%). Der operative Rohertrag von Brenntag Essentials stieg um 3,0% auf EUR 724,5 Mio. Beide Geschäftsbereiche sahen positive Effekte aus der Umsetzung strategischer, kommerzieller und operativer Maßnahmen.
  • Positiver Beitrag des Kostensenkungsprogramms: Brenntag berichtet positive Beiträge der umfassenden Maßnahmen zur Kostensenkung, welche die generelle Kostenentwicklung des Unternehmens im ersten Quartal 2025 positiv unterstützten.
  • Prognose für 2025 wird beibehalten und derzeit im unteren Bereich erwartet: Brenntag hält an der Prognose für das operative EBITA für das Gesamtjahr 2025 in einer Bandbreite von EUR 1,1 Mrd. bis EUR 1,3 Mrd. fest. Unter Berücksichtigung der deutlich ungünstigen Veränderungen der EUR/USD-Wechselkurse, der erhöhten wirtschaftlichen Unsicherheit und der anhaltenden geopolitischen Konflikte geht das Unternehmen derzeit jedoch davon aus, dass das Ergebnis für 2025 im unteren Bereich der Bandbreite der Prognose liegen wird.
Brenntag (ISIN DE000A1DAHH0), der Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen, veröffentlichte heute die Finanzergebnisse für das erste Quartal 2025. Die Gesamt-Performance war geprägt von einem anhaltend herausfordernden Geschäftsumfeld, einem volatilen geopolitischen Klima und einem hohen Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit, die durch die globalen Zolldiskussionen noch verstärkt wurde. In diesem Umfeld steigerte Brenntag den operativen Rohertrag und erzielte ein stabiles operatives EBITA. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Auswirkungen und Entwicklungen hält Brenntag an der Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2025 fest, geht jedoch derzeit davon aus, dass es im unteren Bereich der Bandbreite der Prognose liegen wird.
Dr. Christian Kohlpaintner, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE: „Dieses Quartal hielt erneut ein herausforderndes Geschäftsumfeld für Brenntag bereit. Es war geprägt von anhaltenden geopolitischen und zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und, verstärkt durch die globalen Zolldiskussionen, erhöhter Volatilität. Die Erwartung deutlicher Zolländerungen drückte bereits in der zweiten Märzhälfte auf das Geschäftsklima. Obwohl unsere Ergebnisse im ersten Quartal 2025 auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums liegen und wir ein Wachstum des operativen Rohertrags ausweisen, blieb die sequenzielle Performance-Entwicklung im Vergleich zum vierten Quartal 2024 hinter unseren ursprünglichen Erwartungen zurück. Dank der hervorragenden Arbeit und der starken Fokussierung unserer Teams haben wir jedoch auch einige positive Entwicklungen verzeichnet. Sie stimmen uns zuversichtlich, dass unsere Strategien für die beiden Geschäftsbereiche und die damit verbundenen Maßnahmen die gewünschte Wirkung erzielen werden. Mit unserem robusten Geschäftsmodell und unserer hohen Diversifizierung über Endmärkte, Produkte, Kunden und Lieferanten hinweg ist Brenntag gut aufgestellt, um diese äußerst dynamischen und herausfordernden Zeiten erfolgreich zu meistern.“
Finanzergebnisse
Im ersten Quartal 2025 erzielte Brenntag einen im Vergleich zum Vorjahresquartal stabilen Umsatz von 4.071,9 Mio. EUR (+0,4%). Das Unternehmen war in der Lage, die Rohertragsmargen trotz des anhaltenden Drucks auf die Verkaufspreise für Industriechemikalien zu seinen Gunsten zu steuern, so dass die sequenzielle Wachstumsdynamik des Rohertrags pro Einheit aufrechterhalten wurde. Der operative Rohertrag lag bei 1.019,5 Mio. EUR und übertraf das erste Quartal 2024 um 2,1 %. Das operative EBITA von Brenntag belief sich auf 264,3 Mio. EUR und lag damit auf dem Niveau von Q1 2024 (+0,3%). Das Ergebnis je Aktie erreichte 0,93 EUR gegenüber 0,97 EUR im Vorjahresquartal. Der Free Cashflow von Brenntag belief sich im ersten Quartal 2025 auf 163,3 Mio. EUR, was einem Rückgang von 6,8% gegenüber dem starken Free Cashflow in Q1 2024 (175,3 Mio. EUR) entspricht.
Kostensenkungsprogramm erfolgreich fortgesetzt
Das umfassende Kostensenkungsprogramm von Brenntag, das verschiedene Maßnahmen über unterschiedliche Bereiche und Ebenen hinweg umfasst, wird seit Anfang 2024 umgesetzt und trägt seitdem zur Dämpfung der grundlegenden Kostenentwicklung bei. 2025 will Brenntag die Einsparungen gegenüber 2024 in etwa verdoppeln.
Thomas Reisten, Finanzvorstand der Brenntag SE: „Wir haben weiterhin großen Wert und Fokus auf die Umsetzung unseres Kostensenkungsprogramms gelegt und im ersten Quartal 2025 Einsparungen in Höhe von 30 Mio. EUR erzielt. In Anbetracht des herausfordernden Geschäftsumfelds und nach einer eingehenden Analyse potenzieller Maßnahmen werden wir unsere Kostensenkungsinitiative beschleunigen – sowohl im Umfang als auch im Tempo. Wir sind damit weiterhin auf gutem Weg, unser Ziel von Einsparungen in Höhe von 300 Mio. EUR pro Jahr bis 2027 im Vergleich zum Basisjahr 2023 zu erreichen.“
Performance-Entwicklung der Geschäftsbereiche durch vielfältige interne und externe Effekten gekennzeichnet
Beide Brenntag-Geschäftsbereiche legten einen starken Fokus auf das operative Geschäft, die Umsetzung ihrer divisionalen Strategien sowie auf das umsichtige Management ihrer Kostenbasis und die Durchführung von Kostenreduktionsmaßnahmen im Rahmen des Kostsenkungsprogramms des Konzerns.
Trotz eines Rückgangs der Absatzmengen erzielte Brenntag Specialties einen im Vergleich zum Vorjahresquartal stabilen operativen Rohertrag von 295,0 Mio. EUR (+0,1%). Dies ist auf eine deutliche Verbesserung des operativen Rohertrags pro Einheit zurückzuführen, die durch die Optimierung des Produktportfolios sowie das Preis- und Margenmanagement erreicht wurde. Das operative EBITA belief sich auf 110,9 Mio. EUR, was einem Rückgang von 1,2% gegenüber Q1 2024 entspricht. Im Segment Life Science entwickelte sich die Geschäftseinheit Nutrition im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil, während die Leistung der Geschäftseinheit Pharma leicht unter dem Vorjahresquartal lag. Beauty & Care zeigte erneut die stärkste Performance im Segment Life Science und verzeichnete ein deutliches Wachstum. Die Leistung des Segments Material Science lag, vor allem akquisitionsbedingt, leicht über dem Vorjahreswert.
Brenntag Essentials erzielte im ersten Quartal 2025 einen operativen Rohertrag von 724,5 Mio. EUR und lag damit trotz des herausfordernden und wettbewerbsintensiven Marktumfelds um 3% über dem Ergebnis des ersten Quartals 2024. Alle Regionen mit Ausnahme von Nordamerika trugen zu dieser Entwicklung bei. In EMEA, Lateinamerika und APAC wurde eine positive Entwicklung der Absatzmengen verzeichnet, während Nordamerika eine Herausforderung darstellte. Die Regionen APAC und Lateinamerika erzielten im Vergleich zum Vorjahr ein zweistelliges Wachstum der Absatzmenge. Das operative EBITA des Geschäftsbereichs erreichte 178,5 Mio. EUR, was einem Rückgang von 3,7% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
Ausblick und Prognose für 2025
Das makroökonomische Umfeld ist weiterhin sehr herausfordernd und die wirtschaftliche Unsicherheit nimmt zu. Brenntag beobachtet die Entwicklung der Zölle auf internationaler Ebene genau und hat verschiedene Szenarien und Maßnahmen zur Risikominderung vorbereitet. Aufgrund der hohen Volatilität der Entwicklungen ist es jedoch derzeit schwierig mit Sicherheit vorherzusagen, wie sich diese auf Brenntag, seine Branche und die bedienten Märkte auswirken werden.
Vor diesem Hintergrund behält Brenntag die Prognose für ein operatives EBITA für das Gesamtjahr 2025 in einer Bandbreite von 1,1 Mrd. EUR bis 1,3 Mrd. EUR bei. Obwohl mögliche Sekundär- und Tertiäreffekte der Zölle schwer vorhersehbar sind, muss Brenntag das gedämpfte Geschäftsklima berücksichtigen, das sich bereits gegen Ende des ersten Quartals auf die Performance ausgewirkt hat. Unter Berücksichtigung der deutlich ungünstigen Veränderungen der EUR/USD-Wechselkurse, der erhöhten wirtschaftlichen Unsicherheit, der ungelösten Zolldiskussionen sowie der anhaltenden geopolitischen Konflikte wird derzeit ein Ergebnis für das Geschäftsjahr 2025 im unteren Bereich der Bandbreite der Prognose erwartet.

Geschäftszahlen im Überblick – Q1 2025
(in Mio. EUR)Q1 2025Q1 2024
Brenntag SE
Umsatzerlöse4.071,94.002,61,7%0,4%
Operativer Rohertrag*1.019,5984,43,6%2,1%
Operatives EBITA***264,3259,71,8%0,3%
Operatives EBITA/Operativer Rohertrag (in %)25,926,4

Ergebnis vor Steuern192,7205,0

Ergebnis nach Steuern135,7143,7

Auf Brenntag-Aktionäre
entfallend
134,4141,4

Ergebnis je Aktie (in EUR)0,930,97

Free Cashflow163,3175,3


31. März 202531. Dez. 2024

Working Capital2.170,82.139,3

Netto-Finanzverbindlichkeiten2.718,92.793,0

(in Mio. EUR)Q1 2025Q1 2024
wie berichtet

kursbereinigt
Brenntag Specialties****
Operativer Rohertrag295,0292,21,0%0,1%
Operatives EBITA110,9111,8-0,8%-1,2%
Brenntag Essentials****
Operativer Rohertrag724,5692,24,7%3,0%
Operatives EBITA178,5181,9-1,9%-3,7%
Group and Regional Services*****
Operatives EBITA-25,1-34,0-26,2%-26,2%
*Der operative Rohertrag ist definiert als Umsatzerlöse abzüglich des Wareneinsatzes.
**Falls nicht anders angegeben, handelt es sich um wechselkursbereinigte Wachstumsraten.
***Brenntag weist das operative EBITA vor Holdingumlagen und Sondereinflüssen aus. Holdingumlagen sind Umlagen bestimmter Kosten zwischen Holdinggesellschaften und operativen Gesellschaften. Diese Effekte gleichen sich auf Konzernebene aus. Brenntag bereinigt im operativen EBITA zusätzlich zu den Holdingumlagen auch Aufwendungen und Erträge aus Sondereinflüssen, um die operative Geschäftsentwicklung über mehrere Berichtsperioden besser vergleichbar darzustellen und deren Erläuterung sachgerechter zu gestalten. Sondereinflüsse sind Aufwendungen und Erträge außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, die besonderen und wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage haben, wie z. B. Restrukturierungsprogramme.
****Beginnend mit dem ersten Quartal 2024 führt Brenntag mehrere Änderungen in der Berichterstattung durch. Brenntag Specialties wechselt von einer regionalen Segmentberichterstattung zu einer Berichterstattung in zwei globalen Branchensegmenten, Life Science und Material Science. Die neue Zusammensetzung des Portfolios der Geschäftsbereiche spiegelt sich in der Segmentberichterstattung wider, da Brenntag Geschäft zwischen den Divisionen verschoben hat, um ein klareres, schärferes und wettbewerbsfähigeres Specialties-Portfolio zu schaffen. Darüber hinaus hat Brenntag die gesamten operativen Aktivitäten aus „Alle sonstigen Segmente“ dem Geschäftsbereich Brenntag Essentials zugeordnet. Dazu gehört auch das Geschäft der BRENNTAG International Chemicals GmbH (BIC), die Chemikalien in großen Mengen auf internationaler Ebene ein- und verkauft.
*****Als „Group and Regional Services“ werden im Wesentlichen die Zentralfunktionen für den Gesamtkonzern, die regionalen Servicefunktionen sowie die Aktivitäten im Hinblick auf die Digitalisierung des Brenntag-Geschäfts gezeigt.