Compliance wird bei Brenntag groß geschrieben
Die verantwortungsvolle, umsichtige und nachhaltig orientierte Unternehmensführung hat bei Brenntag seit jeher einen hohen Stellenwert. Unser oberstes Ziel ist die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie freiwilliger interner Verhaltensrichtlinien (Compliance).
Um diese zu gewährleisten, greift das Management auf verschiedene interne Kontroll- und Risikomanagementsysteme zurück und hat im Unternehmen eine Compliance-Organisation etabliert. Jeder Mitarbeiter von Brenntag ist persönlich dafür verantwortlich, dass alle geltenden Gesetze, Richtlinien und Bestimmungen eingehalten werden.
„Jeder unserer Mitarbeiter ist persönlich dafür verantwortlich, unrechtmäßige und unethische Verhaltensweisen zu vermeiden und diesen Verhaltenskodex jederzeit ausnahmslos zu befolgen.”
Brenntag Verhaltens- und Ethikkodex
Als zentrales Compliance-Element umfasst der Verhaltens- und Ethikkodex die fundamentalen Vorgaben für die gesamte Geschäftstätigkeit von Brenntag in den Bereichen:
- Gesundheit, Sicherheit und Umwelt
- Menschenrechte und Arbeitsbedingungen
- Umgang mit Geschäftspartnern und öffentlichen Institutionen
- Bekämpfung von Bestechung und Korruption
- Kartell- und Wettbewerbsrecht
- Vermeidung von Interessenkonflikten
- Datenschutz und Informationssicherheit
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Weitere Informationen
An der Spitze der Compliance-Organisation von Brenntag steht der Vorstand und innerhalb des Gremiums der Vorstandsvorsitzende. Der Governance, Risk & Compliance (GRC)-Manager in der Abteilung Corporate Internal Audit der Brenntag AG unterrichtet den Vorstand regelmäßig über Compliance-Angelegenheiten. Auch in den regelmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates wird über Compliance und Whistleblowing-Fälle sowie die Weiterentwicklung des konzernweiten Compliance-Managementsystems berichtet.
Das Compliance Committee unterstützt als internes Beratungsgremium den GRC-Manager. Es setzt sich unter anderem aus Vertretern der Fachbereiche Recht, Revision, Rechnungswesen & Steuern, Finanzen & Investor Relations, Kommunikation, Risikomanagement, Informationssicherheit, Gesundheit, Arbeitssicherheitund Umweltschutz sowie Human Resources zusammen. Auf seiner Agenda stehen unter anderem auch Themen und Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte sowie zur Korruptionsbekämpfung.
Auf regionaler Ebene ist das Regional Executive Management für das Thema Compliance verantwortlich. Hier wurden regionale Compliance-Manager ernannt. Sie erhalten, untersuchen und berichten sämtliche Compliance-Fälle und/oder -Fragestellungen, die an sie herangetragen werden, koordinieren das Compliance-Management auf regionaler Ebene und stehen im regelmäßigen Informations-und Erfahrungsaustausch mit dem GRC-Manager der Brenntag AG. So stellen wir die enge Vernetzung desCompliance-Managements mit unseren Geschäftsaktivitäten auf regionaler Ebene sicher.
Korruptionsprävention ist ein wesentlicher Bestandteil des Compliance-Managementsystems bei Brenntag. Konzernweite Vorgaben bezüglich Anti-Korruption werden in Kodizes und Richtlinien präzisiert, die für alle Mitarbeiter gleichermaßen gelten und deren Einhaltung überwacht wird. Aus der Nichtbeachtung dieser Vorgaben durch unsere Mitarbeiter können sich für Brenntag Reputations- und finanzielle Risiken ergeben. Ein Fehlverhalten seiner Mitarbeiter wird von Brenntag nicht toleriert (Null-Toleranz-Politik) und kann zu entsprechenden disziplinarischen und arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen.
Neben dem Verhaltens- und Ethikkodex gibt es eine weltweitgültige Anti-Korruptionsrichtlinie für den Brenntag-Konzern, die präzisiert, welche Verhaltensweisen von allen Mitarbeitern erwartet werden hinsichtlich Antikorruption und -bestechung, und die Hilfestellung leistet, wie Mitarbeiter sich in kritischen Situationen regelkonform verhalten sollen, um Risiken zu vermeiden.
Die Interne Kontrollrichtlinie enthält weitere Vorgaben und Maßnahmen, um Korruption und Bestechung entgegenzuwirken, wie zum Beispiel zur Sicherstellung der Funktionstrennung und zur Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips sowie die Verpflichtung, Vergleichsangebote bei Lieferanten und Dienstleistern einzuholen.
Die Einhaltung dieser Richtlinien wird im Rahmen interner Audits regelmäßig bei unseren Konzerngesellschaften überprüft. 2017 sind Brenntag keine Korruptionsvorfälle bekannt geworden.
Weitere Bestandteile des Compliance-Managementsystems zur Korruptionsprävention bei Brenntag sind zielgruppenorientierte Schulungen der Mitarbeiter, die im Wesentlichen über unsere E-Learning-Systeme ausgerollt werden, sowie ein Whistleblowing-System, über das auch anonymisiert Hinweise gegeben werden können.
Die Achtung von Menschenrechten ist eines der obersten Prinzipien von Brenntag und wird als wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Compliance-Managementsystems angesehen. Mit der Selbstverpflichtung zu den Prinzipien des UNGC möchte Brenntag seiner Haltung zusätzlichen Ausdruck verleihen.
Im Brenntag-Verhaltenskodex ist festgeschrieben, dass unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter jegliche Form der Verletzung von Menschenrechten zu vermeiden haben. Wir erteilen jeder Form der Zwangs- und Kinderarbeit eine Absage und sprechen uns für Chancengleichheit und faire Arbeitsbedingungen sowie gegen jegliche Diskriminierung aus. Verstöße gegen Menschenrechte können intern über unsere Compliance-Organisation sowie anonymisiert über unser Whistleblowing-System gemeldet werden. Jeglicher bestätigter Verdacht der Verletzung von Menschenrechtenwird strikt verfolgt und geahndet. 2017 sind keine Vorfälle der Verletzung von Menschenrechten im Unternehmen bekannt geworden.
Seit mehreren Jahren unterzieht sich Brenntag regelmäßig einem Nachhaltigkeits-Assessment der internationalen Rating-Agentur EcoVadis. Im Oktober 2016 hat der Brenntag-Konzern ein Scoring von 66 Punkten und damit den Gold-Status erreicht. EcoVadis beurteilt die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen in den Kategorien Umwelt, Arbeitspraktiken, faire Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung. Die Prüfung von Aspekten aus dem Bereich Menschenrechte ist ein wesentlicher Bestandteil dieser externen Beurteilung von Brenntag. Ein erneutes Assessment von Brenntag ist für 2018 geplant.
Das größte Risiko möglicher Menschenrechtsverletzungen liegt nach Einschätzung von Brenntag in unserer Lieferkette. Im Rahmen unserer Mitgliedschaft in der Brancheninitiative „Together for Sustainability“ haben wir 2015 damit begonnen, unsere Lieferanten zu EcoVadis-Nachhaltigkeits-Assessments aufzufordern, die auch eine Prüfung der Einhaltung der Menschenrechte beinhaltet. Im Brenntag Verhaltenskodex für Lieferanten rufen wir unsere Lieferanten zudem explizit dazu auf, die Achtung der internationalen Menschenrechte zu unterstützen und Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es weitere Lieferanten-Assessments und -Audits auf Basis standardisierter Fragebögen, die ebenfalls die Achtung von Menschenrechten thematisieren.
Brenntag hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich im Verlauf des Jahres 2018 gezielt mit dem Thema Menschenrechte in unserem Unternehmen und in unserer Lieferkette beschäftigen wird, um Schnittstellen zu Menschenrechtsthemen in unserem Unternehmen und Gefahrenpotenziale in unserer Lieferkette weiter zu präzisieren.
Akquisitionen sind neben organischem Wachstum die zweite wesentliche Säule der langfristigen Wachstumsstrategie von Brenntag.
Alle Zukäufe durchlaufen einen umfassenden und sorgfältigen Due Diligence-Prozess. Um die Historie, die Ist-Situation und das Potential des Kaufobjekts zu erfassen, zu analysie- ren und bewerten zu können, finden zahlreiche persönliche Gespräche und Besuche der Standorte statt. Ein weiteres Element ist eine umfangreiche Analyse, die neben betriebs- wirtschaftlichen Themen wie Unternehmensstruktur, Finanzierungs-, Steuer- und Versicherungsfragen, Rechtsangelegenheiten oder der genutzten Informationstechnik auch die Bereiche HSE, Corporate Governance/Compliance und Human Resources umfasst.
So muss das Unternehmen neben den etablierten Prozessen im Bereich Umweltschutz beispielsweise regelmäßig auch offenlegen, ob es zu Kontaminierungen auf Firmengelände gekommen ist und ob Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Im Bereich Arbeitssicherheit müssen unter anderem die Gesundheitsschutzmaßnahmen vor Ort und die persönliche Sicherheitsausrüstung der Mitarbeiter beschrieben werden. Ebenso muss das Unternehmen seine Corporate Governance-Struktur und Compliance-Vorgaben offenlegen. Im Personalbereich geht es beispielsweise um Vereinbarungen zu Sozialleistungen, Rente und betrieblicher Vorsorge sowie um Tarifabschlüsse.
Werden im Laufe des Due Diligence-Prozesses Mängel offensichtlich oder bleiben wesentliche Fragen offen, wird Brenntag in der Regel den Verkäufer dazu auffordern, eine tiefergehenden Prüfung des Sachverhalts zu ermöglichen. Wie dann im Fall einer nicht hinreichenden Klärung weiter vorgegangen wird und ob die Verhandlungen daraufhin sogar beendet werden, wird im Einzelfall entschieden.
Die Integration akquirierter Unternehmen in den Brenntag-Konzern erfolgt in einem strukturierten Prozess, der abhängig von der Strategie für das Unternehmen, seiner Größe und der Komplexität des Geschäfts auch auf mehrere Jahre ausgelegt sein kann. Bei identifizierten Abweichungen zu Brenntag-Standards – beispielsweise bei den Themen Sicherheit, Umweltschutz, Human Resources und Compliance – ist es ein wesentliches Integrationsziel, diese schnell zu beheben.
Kontaktmöglichkeit für Beschwerden
Brenntag hat bewährte Prozesse installiert, um unternehmensweit interne und externe Beschwerden und Compliance-Meldungen ordnungsgemäß anzunehmen und zu bearbeiten.
Unsere Mitarbeiter können entsprechende Hinweise entweder ihrem direkten Vorgesetzten, dem regionalen Compliance-Manager oder hier unter compliance@brenntag.de melden. Auch Dritte (Kunden, Lieferanten und die Öffentlichkeit) können sich an diese Kontaktadresse wenden.